Auenwald (-ru-). Der diesjährige Ausflug des Ökumenischen Kirchenchores Auenwald/Althütte (ÖKC) führte nach Schwetzingen, wo man das Sommer-Residenzschloß der Pfälzischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts besichtigte.
Damals zog der gesamte Hofstaat von Mannheim um in das eingerichtete Schwetzinger Jagdschloß, und es wurde der großartige Garten von europäischem Rang angelegt mit mehreren einzigartigen Bauten, darunter ein Rokoko- und ein Natur-Theater, ein Apollo -, ein Merkur-, ein Minerva-Tempel und schon damals eine Moschee (!), allerdings nur rein dekorativ.
Seine größte Blüte erlebte das Schwetzinger Schloß unter Carl Theodor von der Pfalz, der mehrere Sprachen sprach und kulturbeflissen war. Ladenburg, die alte Römerstadt auf einer keltischen Viereckschanze und von Neckarschwaben-Germanen gegründeten Weilern am Neckar war das nächste Ziel. Diese Stadt mit dem ursprünglichen Namen Lopodunum, und ihre Bürger hatten Vieles auszuhalten: Blutige Fehden zwischen Worms und der Kurpfalz führten zur Teilung (Kondominat), 30-jähriger Krieg, Plünderungen durch Franzosen, 1849 eroberten badische Revolutionäre die von Preußen besetzte Stadt. Nicht nur die Altstadt mit zum Teil aus dem 15. Jahrhundert gut erhaltenen Bürgerhäusern, mit der St. Galluskirche, bei der sich Streite (sogar handgreifliche !) wegen der überzogenen Benutzungszeiten für die vertraglich festgelegten Gottesdienstzeiten zwischen den katholischen und evangelischen Pfarrern ergaben, und ihre Krypta sind sehenswert, sondern auch das Carl Benz-Museum. Dr. Carl Benz erfand das erste Auto der Welt und eroberte unter Mithilfe seiner Frau Berta und seinen Söhnen die Straßen. Beeindruckend dieser Erfindergeist und Konstrukteur!
Nun ging es nach Weinheim an der Bergstraße, wo neben der alten Burgruine Windeck die höher thronende jüngere Wachenburg über Serpentinen hoch über dem Rheintal durch tolle Maßarbeit von Busfahrer Roland Braun erreicht wurde. Klaus-Eckart Hiddeßen, der 2 Jahre in Weinheim gearbeitet hatte schreibt: „ Die fast auf der Kuppe des Wachenberges gelegene 2. Burg Weinheims entstand in den Jahren 1907-1928 durch den Weinheimer Senioren-Convent (WSC) und ist seine und für seine aktiven studentischen Corps Gedenk- und Begegnungsstätte.“ Großer Dank gebührt Chorsprecher Klaus Hiddeßen und seiner Frau Ursula für die ausgezeichnete Organisation. Daß der Kirchenchor nicht nur geistliche Lieder zu Gehör bringen kann, bewies er auf der Heimreise im Bus, wobei unser Tenor Waldemar Fuderer mit seinem Akkordeon nicht nur die Stimmlagen bestimmte, sondern auch die begleitende Harmonie in exzellenter Weise lieferte. Alles in Allem eine sehr gute informelle und auch kommunikative Reise.
Günter Ruff.